Eine Hormontherapie in den Wechseljahren ist in Diskussion geraten, deshalb wurde dazu jetzt eine Leitlinie herausgeben. Im Folgenden das Wesentliche daraus
Hormone sind hochwirksame Substanzen, die sowohl positive als auch negative Effekte haben.
Die Vorteile der Hormontherapie sind:
- Linderung von Hitzewallungen
- Beseitigung von vaginalen Beschwerden (lokale Therapie ausreichend)
- weniger häufig Harnwegsinfekte (lokale Therapie ausreichend)
- Reduzierung des Osteoporoserisikos
- geringeres Risiko für Darmkrebs
Folgende Effekte sind nicht sicher belegt:
- Erhöhung des Wohlbefindens und der Schlafqualität
- Besserung von Inkontinenz
- Abmilderung von Alterungsprozessen der Haut
- Positive Wirkung auf die Gehirenleistung
- Vorbeugung von Altersdemenz
- Reduzierung des Risikos für koronare Herzerkrankung
Negative Wirkungen der Hormontherapie sind selten (selten bedeutet: weniger oder gleich 10 Ereignisse pro 10 000 Patienten pro Jahr).
Dazu zählen Risikoerhöhung für:
- Thromboembolische Krankheiten wie Schlaganfall, Thrombose, Lungenembolie, Herzinfarkt
- Gallenwegserkrankungen
- Brustkrebs- abhängig von Art und Dauer der Anwendung der Hormontherapie (keine nachweisbare Risikoerhöhung bei Therapiedauer von weniger als 5 Jahren, geringeres Risiko bei reiner Östrogentherapie)
- Gebärmutterkörperkrebs bei reiner Östrogentherapie (deshalb muss bei noch vorhandener Gebärmutter zusätzlich Gelbkörperhormon zugeführt werden.
- Eierstockskrebs
Eine Entscheidung bezüglich einer Hormontherapie sollte deshalb nach Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgen.
Die Notwendigkeit einer Hormontherapie sollte jährlich überprüft werden.
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